
Klospülung für einen Killer
Dave Zeltserman nennt seinen schon 2010 erschienen Roman „Killer“ auf seiner Homepage „a quiet meditation into the mind of a killer“. Das Buch gehört zu seiner „Man out of Prison“-Trilogie, die noch nicht vollständig übersetzt wurde („3rd (and best) book of my 'man out of prison' crime thriller series“).
Beim Blick in die Psyche des Auftragskillers March schafft es der Autor, viel Sympathie mitschwingen zu lassen. Leonard March saß 14 Jahre Gefängnis unbeschadet ab. Es hätte schlimmer für ihn kommen können, denn March ließ sich auf einen Deal mit der Staatsanwaltschaft ein, die über 28 Auftragsmorde hinwegsah, dafür aber Marchs Exboss Salvatore Lombard kassieren durfte.
In Rückblenden erzählt Zeltserman Marchs Geschichte, berichtet über seinen Aufstieg in der Unterwelt Bostons, über seine Skrupel und seinen Ausstieg, der ihn letztlich ins Gefängnis bringt.
Zum Zeugenschutzprogramm reichte es nicht, nach 14 Jahren ist March dem brutalen Bostoner Alltag ausgesetzt. Kaum Geld in der Tasche, mit einem Job als Putzkraft, Kinder, die den Kontakt zu ihm ablehnen, dafür aber der geballte Hass der Angehörigen seiner Opferfamilien und natürlich der Lombards. Das Überleben fällt dem schon über Sechzigjährigen nicht einfach, er geht aber seinen Weg. Anders vielleicht, als mancher Leser sich erhofft, konsequent jedenfalls.
Eindrucksvoller Crime Noir- Roman, eine brillante Charakterstudie, 262 Seiten, die atemlos durchgehechelt werden. Hervorragend!
Wertung: *****
Titel: Killer
Verlag: Pulpmaster
Autor: Dave Zeltserman
Seiten: 262
Preis: 9,99 Euro