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Sonntag, 25. Dezember 2016
HI FISCH!
Oliver Igelhauts WUNSCHMASCHINE scheint für ihn persönlich gut zu funktionieren. Im Herbst 2015 startete der Kleinverleger mit nur zwei Spielen, eines davon war das raffinierte Deduktionsspiel zum Wünscheerfüllen, das zweite Spiel, MEIN SCHATZ, landete gleich auf der Empfehlungsliste der Kinderspieljury.
In diesem Jahr will er weiter ein kleiner Hecht im Karpfenteich der über 1000 Spieleveröffentlichungen sein. Die Chancen stehen gut, dass die sieben Haifische, die er ins Spielbecken lässt, den einen oder anderen großen Konkurrenten genüsslich verspeisen werden.
Aus wenig Spielmaterial entwickelt der Autor, der in der Nähe von Nürnberg lebt, eine abwechslungsreiche Wasserschlacht. Auf der einen Seite tummeln sich in seinem Haifischbecken sieben große Weiße Haie, ihnen gegenüber stehen 29 „Zahlenfische“, da gibt es fünf kleine Heringe, von den mittleren Trompetenfische, den ganz schön großen Flundern und den bedrohlichen Seeschlangen sind jeweils acht im Becken. Das Wasser ist jedenfalls ganz schön in Aufruhr rund um eine kleine Sandbank, da liegen nämlich alle 36 Fischkarten verdeckt aus, zehn davon tragen noch eine wertvolle Muschel mit sich herum.
Wer am Zug ist, deckt eine Karte auf. Entdeckt er dabei einen Hai auf Jagd, muss er eine weitere Karte aufdecken, bis jeder einen Zahlenfisch besitzt. Von Karten mit Muschelbesatz, wird dieser entfernt und auf die Sandbank gelegt. Die Wertung danach ist einfach, ein Hai schnappt sich den größten Zahlenfisch, für den Rest gilt: Der größte Fisch, das ist derjenige mit dem höchsten Zahlenwert, gewinnt die Runde. Er kassiert zusätzlich noch auf der Sandbank liegende Muscheln ein und schnappt sich kleinere Fische seiner Art. Übrig gebliebene Fische werden wieder umgedreht.
So geht es über vier bis sechs Fangrunden, bis am Ende nach etwa zehn Minuten weniger als sechs Karten verdeckt ausliegen. In der Endabrechnung zählen die gewonnen Fische und Muscheln jeweils einen Punkt. In seltenen Fällen gehören auch die ganz kleinen grünen Heringe mit zum Beifang, die bringen die doppelte Punktzahl.
Obwohl der Glücksanteil in HI FISCH! recht hoch ist, läuft es doch in Runden mit Grundschulkindern durchaus vergnüglich ab. Die finden es spannend, ob sie mit ihrem aufgedeckten Fisch durchkommen, nicht gefressen werden und vielleicht sogar andere Fische schnappen können. Die Freude für sie ist auch groß, wenn sie einen Hai aufdecken, der nun garantiert zuschnappt und möglichst nicht den eigenen Fisch frisst. Christof Tisch liefert dazu eine ansprechende Grafik. Mit Holzmuscheln ausgestattet ist das ganze Material hochwertig. Insgesamt gelingt Igelhaut wieder ein ordentliches Kinderspiel, das aber nicht ganz das Niveau von MEIN SCHATZ erreicht.
Meinem ältesten Enkel, der sieben Jahre alt ist, gefällt HI FISH! gut. Er hat sich aber bei allen Spielen angewöhnt, nach zwei regelkonformen Runden einzufordern, dass wir doch nun nach seinen Regeln spielen sollten. Seine persönliche Regelvariante zu HI FISCH! ist diesmal richtig gut. Indem alle Karten erst offen ausgelegt werden, um dann nach einer Betrachtungsphase umgedeckt zu werden, verpasst er dem Spiel einen stärkeren MEMO-Touch. Man kann sich zwar nicht alles merken, aber ein paar hochwertige und kleine Fische schon, zudem vielleicht noch ein oder zwei Haifische. Und schon hat man das Gefühl, dass man doch in den ersten Fangrunden viel gezielter auf Fischjagd gehen kann
Wertung: Nächste Woche wieder
Titel: HI FISCH!
Autor: Oliver Igelhaut
Verlag: Igel Spiele
Alter: ab 6 Jahren
Spielerzahl: 2 - 4
Spielzeit: ca. 10 - 15 Minuten
Preis: ca. 12 Euro
Freitag, 3. Juni 2016
MEIN SCHATZ
Was für ein Erfolg für den Kleinverleger Oliver Igelhaut! Da startet er 2015 in Essen mit dem Verlag Igel- Spiele ganz neu mit nur zwei kleinen Spielen und schon landet wenige Monate später eins davon auf der Empfehlungsliste für das „Kinderspiel des Jahres“.
Schon die WUNSCHMASCHINE ist eine spannende intellektuelle Herausforderung für Kinder ab acht Jahren. In dem noch reizvolleren ausgezeichneten Spiel MEIN SCHATZ gehen zwei bis vier Kinder auf spannende Schatzsuche in einer Ork-Höhle.
Igelhaut komponiert wenige Elemente zu extremer Spielspannung. Da sind 36 Spielkarten, 30 davon mit ein bis fünf Schätzen, sechs allerdings mit dem wütenden Ork, der überhaupt nicht damit einverstanden ist, dass seine Höhle leergeräumt wird. Reihum werden die Karten aufgedeckt, die Schätze kommen auf vier Sammelplätze, die Orks neben den Kartenstapel. Das Rundenende tritt sofort ein, wenn der sechste Ork aufgedeckt wird. Daher macht es Sinn, sich vorher einen der Kartenstapel zu sichern. Dafür schnappen sich die Spieler eine Tippscheibe mit einem der sechs vorkommenden Schätze, die sie ausschließlich in die Schlusswertung bekommen. Wer vom Ork erwischt wird, kann nur noch auf „verzwergte“ Tippscheiben zurückgreifen, das sind die restlichen Scheiben, die umgedreht werden und kein gezieltes Aussuchen mehr erlauben. Der Rundensieger erhält eine Goldmünze, alle anderen eventuell Silbermünzen, wenn der Abstand zum Sieger nicht zu groß wird. Gespielt werden mehrere Durchgänge, bis ein Spieler Münzen im Wert von acht Silbertalern besitzt.
Etwas CAN’T STOP- Feeling kommt auf, die MEMO-Anforderungen sind auch ganz schön hoch, entscheidend ist aber die fiebrige Grundspannung, die den gesamten Spielablauf prägt. Aussteigen und gezielt Schätze sichern oder die Ork-Begegnung in Kauf nehmen, das muss Runde für Runde immer klug entschieden werden. Auch wenn der Gewinner nach zwanzig Minuten feststeht, ein Aufhören gibt es nicht. Mit Begeisterung beginnt dann gleich die nächste MEIN SCHATZ-Jagd.
Wertung: Gerne morgen wieder
Titel: MEIN SCHATZ
Autor: Oliver Igelhaut
Verlag: Igel Spiele
Alter: ab 7 Jahren
Spielerzahl: 2-4 Spieler
Spielzeit: ca. 20 Min.
Preis: ca. 12 Euro
Sonntag, 13. Dezember 2015
WUNSCHMASCHINE
Oliver Igelhaut erfüllt sich eigene Wünsche. Immer dann, wenn die Ideen nur so sprudeln, schafft er dafür einen eigenen Verlag. Ende der 90er Jahre war er der "Glücksritter" und brachte wunderbare Spiele in kleinen Holzschubern heraus. Da hat er mit echten Nudeln experimentiert (RIGATONI INTRIGANTI) oder FLOWER POWER wieder aufleben lassen.
Schon damals waren neben eher experimentellen Ideen auch besondere Kartenspiele in seinem Programm dabei, wie zum Beispiel Igelhauts Ausflug in die GALAXIS mit einem ganz besonderen Bietmechanismus.
In der Zwischenzeit hat der Autor aus Cadolzburg in der Nähe von Nürnberg einige Spiele bei anderen Verlagen veröffentlicht. Am erfolgreichsten war er mit KRAKENALARM (Kosmos), das 2010 zum „Kinderspiel des Jahres“ nominiert war. 2015 gibt es nun nicht mehr Spiele vom "Glücksritter", sondern Igel-Spiele von Igelhaut.
Keine Angst, stachelig geht es nicht zu bei seinen Spielideen, er spielt vielmehr mit unseren Wahrnehmungsmöglichkeiten. Die WUNSCHMASCHINE folgt dabei dem aktuellen Trend von raffinierten Deduktionsspielen (DIE UNÜBLICHEN VERDÄCHTIGEN, CODENAMES, MYSTERIUM, MAFIA DE CUBA usw.). Igelhaut arbeitet allerdings weniger mit verbalen und assoziativen Mitteln, sondern bemüht die reine Logik. Einfach? Nun ja, da alles ganz schnell gehen muss und der Konkurrenzdruck groß ist, sind auch seine Aufgaben ganz schön vertrackt.
Seine WUNSCHMASCHINE spuckt neun traumhafte Wünsche aus, da ist die Reise auf die Malediven ebenso dabei wie die große Liebe und der überdimensionale Achtkaräter. Wer die Maschine besitzt, sucht sich einen Traumwunsch aus, alle anderen agieren als Agenten und versuchen, so schnell wie möglich diesen Wunsch zu entschlüsseln. Die entsprechende Karte wird vorher geheim aus einem Stapel mit 33 Wunschkarten herausgesucht und verdeckt und für alle erreichbar auf den Tisch gelegt. Jeder Wunsch ist insgesamt dreimal im Kartenstapel versteckt, außerdem tauchen die Wünsche je zweimal in Dreierkombinationen auf einer Karte auf. Der Wünschende deckt dann recht zügig immer wieder Viererreihen dieser Karten auf und liefert passende Informationen: „Da ist mein Wunsch dabei! Da ist er nicht dabei!“
Wer diese Hinweise am schnellsten über Übereinstimmungen und Ausschlussverfahren verarbeiten kann, wird dann irgendwann auf die geheime Wunschkarte schlagen und den Wunsch nennen. Liegt er richtig, bekommt er einen Wunschtaler. Stimmt sein Tipp nicht, muss er einen Taler an den Bedürftigsten abgeben. Hat er noch keinen erhalten, bekommen alle anderen einen. Das Spiel endet, sobald ein Spieler fünf Taler gewinnen konnte.
Wem das zu einfach ist, der kann mit der Links-Rechts-Variante eine zusätzliche Anforderung ins Spiel bringen. Je nach Anzahl des ausliegenden geheimen Wunsches wird dann nämlich mit der linken (ungerade Zahl) oder rechten Hand (gerade Zahl) auf eine Spezialkarte geschlagen. Berechnet werden dabei nur die ersten drei Reihen. Spätestens jetzt kommt auch der ruhigste Zeitgenosse durcheinander. Fehlerfrei in dem Spiel zu bleiben, ist unheimlich schwer.
Igelhauts Idee wirkt wie ein echter Staupe, der bekannt für viele pfiffige Spiele ist, in denen Schnelligkeit und genaue Beobachtung eine Rolle spielen (SPEED, IKARUS, MERLIN usw.). Das ist als ausdrückliches Lob gemeint, denn die WUNSCHMASCHINE kann mit den Klassikern von Staupe gut mithalten.
Intellektuell fordert er seine Spieler ganz schön heraus. Im Ausschlussverfahren neun Wünsche immer im Blick zu behalten, ist schwer. Bei den Übereinstimmungen ist es auch nicht ganz einfach, da es oft mehrere gibt. Die Geschwindigkeit der Entschlüsselung hängt natürlich von der Kartenfolge ab. Wer mit zwei Reihen starten muss, in denen sein Wunsch nicht auftaucht, macht es den Agenten leichter. Bei ganz glücklicher Konstellation kann dann schon ein korrekter Tipp abgegeben werden. Trotzdem sorgt der Konkurrenzdruck immer wieder für Fehler. Das ist auch gut so, denn die Spieler, die nicht so schnell sind, bekommen durch den Armenbonus dann immer noch eine Chance.
In Oliver Igelhauts persönlicher WUNSCHMASCHINE hätte wahrscheinlich auch noch "erfolgreicher Kleinverlag" gestanden. Den Wunsch hat er sich nun erneut erfüllt. Der Start ist vielversprechend! Auch das zweite Spiel MEIN SCHATZ erweist sich als Memo-Kleinod mit viel Pfiff und für den Herbst 2016 plant er mit HI FISCH schon seine nächste Veröffentlichung.
Wertung: Gerne morgen wieder
Titel: WUNSCHMASCHINE
Autor; Oliver Igelhaut
Verlag: Igel-Spiele
Spielerzahl: 3 – 6 Spieler
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Preis: ca. 12 Euro
(Seite 1 von 1, insgesamt 3 Einträge)