
Skurrile Dystopie
Denton Little ist eigentlich ein ganz normaler 17jähriger Jugendlicher, er hat die üblichen Probleme mit Freunden und Freundinnen, mit Alkohol, mit dem ersten Sex. In einer Gesellschaft, die der unseren aufs Haar gleicht, spielt sich sein Leben ab, bis auf einen kleinen Unterschied. Die meisten in dieser Gesellschaft Lebenden wissen exakt, wann sie sterben werden. Kurz nach ihrer Geburt ergeben Blut und Haaruntersuchung den exakten Todestag, allerdings nicht den exakten Todeszeitpunkt.
Betroffene können sich langfristig darauf einstellen. Da wird eine Todeswoche gefeiert und der Sterbende nimmt an seiner eigenen Beerdigungsfeier teil und hält dort sogar einen Rede. Denton zelebriert das alles, wie gewünscht. Freut sich, dass der nahe Tod ihm erste sexuelle Erfahrungen bringt. Wie er sterben wird, weiß er nicht. Nur knapp entgeht er einige Male dem Überfahrenwerden und seltsam ist ein Ausschlag, der seinen ganzen Körper erfasst und mit dem er seine Partnerinnen und seinen Freund wohl auch angesteckt hat.
Seltsam ist auch, dass ein geheimnisvoller Mann in sein Leben tritt, der seine leibliche Mutter zu kennen scheint, die bei seiner Geburt starb. Irgendetwas scheint mit Denton nicht zu stimmen und da er aus der Reihe tanzt, sind plötzlich ganz viele hinter ihm her.
Lance Rubins Gratwanderung zwischen humorvoll abgehandelten tragischem Thema und dystopischen Gesellschaftshintergrund missling. Die Grundidee der Sterbevorbereitung wird locker abgehandelt, was es aber mit dieser Gesellschaft auf sich hat, die ihren Mitgliedern den Todestag voraussagt, bleibt im Unklaren. Entsprechend diffus fällt das showdownmäßig abgehandelte Ende aus.
Resümee: Nett, unterhaltsam, leichte Lektüre, begleitet aber von vielen Klischees, unnötigen Längen und zu wenig Hintergrund.
Wertung: **
Titel: Bin mal kurz Tot
Verlag: Piper
Autor: Lance Rubin
Seiten: 345 Seiten
Preis: 16,99 Euro