Mit Spielen für die ganz Kleinen ist das so eine Sache, einfache Laufspiele á la TEMPO KLEINE SCHNECKE und MEMO-Varianten dominieren den Markt. Mit TIERISCH VERSTECKT bietet Haba ein Spiel an, das ein Grundbedürfnis der Kleinen geschickt nachahmt, das Verstecken.
Erfunden hat das Spiel Norbert Proena, den viele sicherlich noch von seinem Erfolg mit DICKE LUFT IN DER GRUFT kennen, das 2004 den Deutschen Kinderspielpreis gewann und auf der Nominierungsliste zum „Spiel des Jahres“ stand. Das kleine Haba Mitbringspiel hat er zusammen mit seiner Gattin Judith entwickelt.
In TIERISCH VERSTECKT verschwinden Bauernhoftiere im Heuhaufen, klettern in einen Baum, tauchen im Sonnenblumenbeet unter. Sechs Verstecke spielen die zentrale Rolle auf dem Bauernhof der Proenas. Jedes Kind erhält ein Tier als runden Pappmarker. Hahn, Schaf und Katze passen so gut in die runden Aussparungen der oben erwähnten Schlupflöcher. Über dem Verstecke-Loch liegt eine Abdeckung, die den Heuhaufen zeigt oder das Blumenfeld. Wie beim klassischen Versteckspiel sucht ein Kind, die anderen verbergen nicht sich selbst, sondern das Tier, das sie zu Spielbeginn ausgesucht haben.
„Eins zwei drei vier Eckstein, alles muss versteckt sein!“ Wenn es soweit ist, hat der Suchende zwei Versuche und blickt unter entsprechende Abdeckungen. Findet er ein Tier, wird er mit einem Sternchip belohnt. Zum Schluss kommt Hofhund Waldi zu seinem Einsatz. Wer sucht, darf Waldi mit einem Farbwürfel zu einem der sechs Verstecke schicken. Wer Glück hat, landet mit dem Hund bei einem neuen Unterschlupf, der zusätzlich untersucht werden darf. In Vollbesetzung zu viert können die Sucher damit maximal drei Gewinnsterne in einer Runde gewinnen.
Schluss ist, sobald ein Kind fünf Sterne bekommen hat. Immer dann, wenn zu diesem Zeitpunkt noch Sterne übrig sind, wollen die Kinder trotzdem weiterspielen. Haba hätte ruhig mehr als 17 Pappsterne spendieren können, denn aus Gerechtigkeitsgründen sollte jeder gleich oft den Sucher spielen dürfen. Die Kleinen fiebern bei TIERISCH VERSTECKT ständig mit, dabei ist es gleichgültig, ob sie nach den Tieren suchen oder sie versteckt haben. Es spielt sich ganz viel ab zwischen den Kindern. Haben sie TIERISCH VERSTECKT schon ein paar Mal gespielt, achten sie genauer auf Verschiebungen bei den Abdeckplättchen. Die Plättchen passen exakt zum Hintergrund, wer sich vorher ihre genaue Lage eingeprägt hat, entdeckt vielleicht leichter die versteckten Tiere. Andersherum müssen die Kinder, die die Tiere verbergen, gut auf die Abdeckungen achten. Beim Scheunentor kann es nämlich knapp werden, weil das besonders klein ausfällt.
Die NOCH MAL!-Quote fällt bei TIERISCH VERSTECKT äußerst hoch aus. Ein außergewöhnlich gutes Spiel für die ganz Kleinen, bei dem ich schon Zweijährige erleben konnte, die mitgefiebert haben.
Wertung: Gerne morgen wieder
Titel: TIERISCH VERSTECKT
Autor: Judith und Norbert Proena
Grafik/Design: Elke Broska
Verlag: Haba
Alter: ab 3 Jahren
Spielerzahl: 2 - 4
Spielzeit: 5 - 15 Min.
Preis: ca. 7 Euro
Spiel 16/2019