IN LETZTER MINUTE
Der 55jährige David Baldacci hat bisher ein gutes Händchen für Politthriller bewiesen. Seine Reihe um Sean King und Michelle Maxwell hat sogar Serienstatus bei TNT erhalten. Diesmal unterstützen King und Maxwell den Jugendlichen Tyler, dessen Vater angeblich in Afghanistan umgekommen sein soll. Sein Problem, er hat eine verschlüsselte E-Mail seines Vaters Tage nach seinem offiziellen Todesdatum erhalten, die Hintergründe soll das Ermittlerduo klären.
Wie oft bei Baldacci weiß der Leser schon mehr als die Akteure. In Afghanistan ist eine Geheimoperation, an der Sam Wingo, Tylers Vater, beteiligt war, grandios gescheitert. Eine Milliarde Euro sind verschwunden und die Behörden gehen davon aus, dass Tylers Vater nicht unschuldig ist.
Das, was sich nun ergibt, ist das übliche Vertuschen, sind Bedrohungsszenarien und ein persönlicher Rachefeldzug, der seinen Auslöser in der Iran-Contra-Affäre hat. Vieles wirkt konstruiert, King und Maxwell gerieren sich zu sehr als Superhelden, zumal Baldacci auch nicht auf die Einbindung des amerikanischen Präsidenten verzichtet. Die wechselnden Perspektiven halten aber über 600 Seiten hinweg durchaus die Spannung aufrecht. Weniger wäre hier aber sicher Mehr gewesen! IN LETZTER MINUTE kling nach Atemlosigkeit, die aber nur in Ansätzen zu spüren ist.
Wertung: ***
Titel: In letzter Minute
Verlag: Bastei Lübbe
Autor: David Baldacci
Seiten: 605 Seiten
Preis: 9,99 Euro