Donnerstag, 23. März 2017
SPRING INS FELD
Sportlich, fast im Spagat, hüpft Flora, die Gartenfee über die Blumenwiese. Auf dem Kopf trägt sie eine durchsichtige große Haube, in der ein Würfel herumfliegt. Spätestens wenn man die Würmer und Käfer im Grasgewirr entdeckt, erkennt man den Zeichenstift einer begnadeten Illustratorin: So bunt, so verrückt kann nur Doris Matthäus ein Titelcover gestalten.
Diese Flora spielt als eine Art Holzeierbecher mit Plexiglaskopf tatsächlich auch im Spiel SPRING INS FELD die zentrale Rolle. Nicht nur die Gestaltung stimmt, auch das Material ist üppig. Die Idee zum Spiel stammt von Anja Dreier Brückner, Klaus Zoch hat zugearbeitet. Bevor Flora auf Gartenfeldern herumspringt, müssen Eltern erst einmal sorgfältig Hand anlegen. Floras Würfelkopf muss vorbereitet werden, 40 Blüten und Schmetterlinge dürfen mühsam mit Klebepunkten auf kleine Holzklötzchen geklebt werden. Nichts ist mit sofortigem Losspringen, erst müssen die lieben Kleinen gut zwanzig Minuten warten und vielleicht ein bisschen mithelfen.
Ist alles fertig, werden sieben Blumenbeete mit fünf bis sechs Blumen und Schmetterlingen bestückt. Jedes Kind bekommt einen Blumenkorb mit Platz für jeweils zwei Schmetterlinge und acht Blumen in vier Farben. Wer an der Reihe ist, schnappt sich Flora und springt mit ihr in ein Blumenbeet. Dazu heißt es etwas nebulös in der Spielregel, dass sich dabei ihr Würfel drehen solle. Das kann in der Luft geschehen, aber auch beim schwungvollen Absetzen auf dem Beet. Praktisch bedeutet das allerdings, dass dann schnell alle Blumen „entwurzelt“ werden. Schütteln die Kinder Flora während des Fluges, sehen ganz Pfiffige schon das Ergebnis und landen in ganz sicheren Gärten. Denn nur, wenn die erwürfelte Blume oder der Schmetterling noch im Garten sind, darf geerntet werden. Wer Pech hat, darf einen Glückskäfer einsetzen und sich in einem anderen Beet bedienen. Geht das Kind das nächste Mal leer aus, gibt es den Glückskäfer wieder zurück. Wer als erster seinen Korb gefüllt hat, gewinnt nach 15 bis 20 Minuten das Blumensammelspiel mit Flora.
SPRING INS FELD gehört zu den Farbsammelspielen für die ganz Kleinen. Drei- und vierjährige Kinder üben sich in der Farb- und Motivzuordnung und tasten sich an erste taktische Überlegungen heran. Der Aufforderungscharakter durch das Material ist anfangs recht hoch, trotzdem überzeugt der Einsatz des Würfelkopfes nicht. Für etwas ältere Kinder empfehlen wir, dass sie vor dem Würfeln ihr Ziel angeben, um dann vor sich oder im Flug Flora zu schütteln und sanft im gewünschten Beet zu landen. Dann kann SPRING INS FELD durchaus für einige Partien Freude bereiten, wenn sich auch eine langfristige Begeisterung eher nicht einstellen wird.
Wertung: Vielleicht nächsten Monat
Titel: SPRING INS FELD
Autoren: Anja Dreier-Brückner und Klaus Zoch
Verlag: Zoch
Alter: ab 4 Jahren
Spielerzahl: 2 - 4
Spielzeit: ca. 15 Minuten
Preis: ca. 25 Euro
Spiel 16/2017
Mittwoch, 22. März 2017
PIZZA DIAVOLO
Solo unterwegs
Und gleich noch ein Kohn, nach den niedlichen Russenpuppen wandern wir zum Pizza Lieferservice weiter. Inon Kohn serviert erneut gehirnakrobatische Aufgaben, diesmal fehlt aber die Würze.
PIZZA DIAVOLO kann materialmäßig mit dem Matrojschka-Spiel überhaupt nicht mithalten, will es auch nicht, da es in der kleinen Mitbringschachtel der logicus-Reihe daherkommt. Drinnen sind ein Papp-Pizzabrett mit einer achtteiligen Grundpizza auf Käsebasis, außerdem vier doppelseitig bedruckte transparente Scheiben mit unterschiedlichen Belägen. Jede Scheibe besitzt drei bis vier Pizza-Achtel die je nach Kundenwunsch die unterschiedlichsten Konstellationen ermöglichen. Bedruckte Teile sind dabei nicht transparent und decken damit andere ab.
Die Aufgaben, diesmal nur 54, bestehen aus der konkreten Bestellungen einer Familienpizza, deren Belag bezogen auf die Achtelstückchen genau vorgegeben wird. Außerdem wird festgeschrieben, welche Folienscheiben mit in den Pizzaofen müssen. Die leichten Aufgaben bestehen aus nur zwei Scheiben mit Pizzastücken, die mittelschweren aus drei Teilen und die letzten sieben Aufgaben aus vier Teilen. So richtig lecker sehen die dicken Pizzen dann nicht aus, da der unterste Belag nur noch schemenhaft zu erkennen ist.
Kann man anfangs noch durchaus logisch an die Lösung der Aufgaben herangehen, wird es dann später immer mehr eine Drehorgie und ein Hin- und Hergeschiebe der Folienteile. Das überzeugt mich nicht so sehr, zumal das Material in der Mitbringpackung überhaupt nicht an die Standardqualität von Spielen wie BABUSHKA heranreicht. Das Ringbuch für Aufgaben und Lösungen mutiert hier zu einer kleinen Heftbroschüre. Die Folien wünschte ich mir klarer, durchsichtiger, damit die Pizza am Ende lecker daherkommt. So wirkt das Ganze eher milchig und blass und gar nicht so feurig wie der Titel suggeriert. Relativ gesehen ist dann dieses Produkt mit dem hälftigen Preis von BABUSHKA richtig teuer. Das Material lässt eigentlich nur einen Preis unter zehn Euro zu.
Wertung: Vielleicht nächsten Monat
Titel: PIZZA DIAVOLO
Autor: Inon Kohn
Verlag: HUCH! & friends
Alter: ab 7 Jahren
Spielerzahl: 1
Spielzeit: ca. 10 Minuten
Preis: ca. 15 Euro
Spiel 15/2017
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