
Vor zwei Jahren waren chemische Reaktionen spielerisch besonders angesagt. Da purzelten Würfelchen in NITRO GLYXEROL (Zoch) herum, da kam es beim Auftreffen von farbgleichen Murmeln in POTION EXPLOSION (Horrible Games, später Heidelberger) zu spannenden Kettenreaktionen. Schließlich mischte noch Roberto Fraga mit DR. EUREKA (Blue Orange) Games) ganz kräftig das Chemielabor auf.
Pegasus hat die beste Idee, die des französischen Autors Fraga, mit bunten Kugeln und drei Reagenzgläsern im Herbst 2016 auf den deutschen Markt gebracht. Die Regel ist überschaubar, kleingefaltet versteckt sie sich unter den Auftragskarten und auch aufgeklappt ist der Inhalt auf 15x15 Zentimetern schnell überflogen.
Jeder der zwei bis vier Chemiker bekommt drei Laborgläser, in denen je zwei grüne, blaue und violette Molekül-Kugeln stecken. Dann wird eine von 52 Aufgabenkarten aufgedeckt und alle versuchen möglichst schnell, durch Hin- und Herkippen der Kugeln in den Gläsern die vorgegebene Konstellation nachzubilden. Entscheidend ist, dass keine Kugel mit der Hand berührt wird. Rollt also einmal eine heraus, ist für die aktuelle Runde sofort Feierabend. Außerdem dürfen die Spieler ihrer Reagenzgläser nicht überfüllen, die Aufnahmekapazität endet bei vier Kugeln. Am Ende ist es auch möglich, zur Erfüllung der Aufgabe Laborgläser einfach auf den Kopf zu stellen. Wer also blau-grün in seinem offenen Glas gemischt hat, aber grün-blau braucht, dreht das Reagenzglas einfach schnell um. Wie der nackte Archimedes mit dem „Heureka“-Ruf aus seiner Badewanne gesprungen ist, als er auf der Suche nach der Lösung für die Echtheit der Goldkrone König Hierons II. war, rufen die Spieler nun „EUREKA!“, wenn sie ein korrektes Ergebnis haben. Wer so als erster fünfmal korrekt rufen konnte und damit fünf Aufgabenkarten gesammelt hat, gewinnt nach einer Viertelstunde die Partie.
DR. EUREKA wird zwar von Pegasus ab sechs Jahren empfohlen, aber es ist mehr als ein reines Geschicklichkeitsspiel für Kinder. Es taugt als Spiel für die ganze Familie, wobei Kinder ab acht Jahren durchaus mit ihren Eltern mithalten können. Die Hektik durch den Zeitdruck führt dazu, dass anfangs die eine oder andere Kugel kullert und der Spieler, dem das passiert, für eine Runde zuschauen darf. Aber Erfahrung hilft, spätestens ab der zweiten Partie werden solche Laborunfälle immer seltener. Insgesamt stellen sich Kinder und auch Erwachsene immer wieder gern diesen Denksportherausforderungen. Aus wenig Material und nur sechs Molekül-Kugeln macht Roberto Fraga ein kurzweiliges Denk- und Geschicklichkeitsspiel mit hohem Aufforderungscharakter, das hochwertig umgesetzt wurde.
Wertung: Nächste Woche wieder
Titel: DR. EUREKA
Autor: Roberto Fraga
Verlag: Pegasus
Alter: ab 6 Jahren
Spielerzahl: 2 - 4
Spielzeit: ca. 15 Minuten
Preis: ca. 25 Euro
Spiel 17/2017