Wo bin ich? M’s Instruktionen waren diesmal sehr unklar und der neue Teleporter von Q scheint auch nicht so richtig zu funktionieren. Interessiert werde ich gemustert, 14 Augen starren mich an. Nur nichts sagen, was mich verrät und vielleicht verplappert sich ja auch einer der anderen. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob M etwas von einer Botschaft erzählt hat oder war es eine Militärbasis oder sogar eine Weltraumstation. Leider scheinen wir uns in einem völlig abgeschlossenen Raum zu befinden, Außengeräusche helfen mir überhaupt nicht weiter.
Aus dieser Misere helfen keine Waffen heraus, auch kein Aston Martin oder BMW, hier ist die Pokermine gefragt, Charme hilft weiter und kommunikatives Geschick. In Alexander Ushans AGENT UNDERCOVER landet der Geheimagent an einem ihm völlig unbekannten Ort. Alle um ihn herum wissen, wo sie sind, haben sogar klar umrissene Rollen. Da ist der Oberst von der Militärbasis, da sind seine Untergebenen, da ist ein Kantinenchef und Militärarzt, sogar ein Deserteur befindet sich noch vor Ort. Zu zackig sollten sie ihre Rollen nicht spielen, eher verhalten, um, denn von ihm wissen sie, den Geheimagenten unter ihnen zu entlarven. Acht Minuten haben sie dafür Zeit. Zeit, die auch dem Agenten zur Verfügung steht, herauszubekommen, wo er sich befindet. Es kommen ja nur 25 verschiedene Orte in Betracht.
Schlaue Fragen, unverfängliche Antworten helfen hier weiter. Ein enormer Druck, der hier auf dem Agenten lastet, aber auch für die anderen Spieler bleibt es spannend, denn auch sie bewegen sich mit jeder Bemerkung und Reaktion auf dünnem Eis. AGENT UNDERCOVER ist eine außergewöhnliche Spielidee, deren Erfolg von der Kommunikationsbereitschaft, der Kreativität der Spielgruppe abhängt. Gerade bei Jugendlichen kommt das Spiel hervorragend an und wird von Mal zu Mal spannender, weil man sich immer besser in die 25 verschiedenen Schauplätze hineinversetzen kann. Frühes Scheitern, weil der Druck zu groß war, musste ich aber auch häufiger erleben, bis hin zu dem sofortigen Aufgeben beim Anblick der Agentenkarte: „Oh Gott, ich bin‘s!“
Wertung: Nächste Woche wieder
Titel: AGENT UNDERCOVER
Autor: Alexander Ushan
Verlag: Piatnik
Alter: ab 12 Jahren
Spielerzahl: 3-8 Spieler
Spielzeit: ca. 60 Min.
Preis: ca. 30 Euro