
Die Trauben hängen hoch, wenn das allererste „Kennerspiel des Jahres“ 7 WONDERS auf eine ebenso gute Variante für nur zwei Spieler heruntergebrochen werden soll. Ähnlich wie bei einer zweiten erfolgreichen Adaption dieses Jahres, nämlich der Kinderspielvariante von STONE AGE, muss Entscheidendes wegfallen und Neues hinzukommen. STONE AGE JUNIOR verzichtet auf den Worker Placement-Aspekt und baut dafür auf MEMO. DUEL lässt das Drafting der Karten weg. Die wechselseitige Kartenaufnahme, die dieses Prinzip ersetzt, besitzt durchaus auch Reiz, da die Karten für ein Zeitalter zum Teil verdeckt, zum Teil offen ausliegen, sodass Kalkulierbarkeit und Unkalkulierbarkeit in der Aufnahme sich gut die Waage halten.
Fast alles andere kennen wir, den Weltwunderbau, den geschickten Aufbau der eigenen Zivilisation, die Ressourcenvorsorge. Auch grafisch ist der Wiedererkennungswert hoch, nur die Karten fallen diesmal deutlich kleiner aus. Den Duell-Charakter betonen die beiden Autoren Antoine Bauza und Bruno Cathala aber besonders stark. So geht es nicht automatisch um Siegpunkte in der Endabrechnung, das Spiel kann diesmal auch vorzeitig bei militärischer Dominanz oder wissenschaftlicher Überlegenheit beendet werden. Auch wenn diese beiden Siegmöglichkeiten eher selten eintreten, muss die Drohgebärde in diesen Bereichen ernst genommen werden. Vor allem beim Militär kann es durch hochwertige Kriegskarten, die noch verdeckt liegen, schnell zu einer Überraschung kommen.
Im Bereich der Zweipersonenspiele gehört das Spiel zur Oberklasse, es hat deutlich mehr Reiz als die Hilfskonstruktion für zwei Spieler beim großen Bruder. 7 WONDERS: DUEL ist stets spannend bis zum Schluss, besitzt einen hohen Wiederspielreiz und kann fast mit PATCHWORK, dem Highlight des letzten Jahres, mithalten.
Wertung: Gerne morgen wieder
Titel: 7 WONDERS: DUEL
Autoren: Antoine Bauza, Bruno Cathala
Verlag: Repos Production / Asmodee
Alter: ab 10 Jahren
Spielerzahl: 2 Spieler
Spielzeit: ca. 30 Min.
Preis: ca. 25 Euro