Klaus Miltenberger begleiten Tierstapel schon die ganze Zeit seiner Autorenkarriere. Das eine Mal sind es kleine Marienkäfer wie in MOVE & TWIST oder ein ganzer Kleintierzoo wie in TIER AUF TIER. Mit beiden Spielen landete er auf der Empfehlungsliste der Kinderjury „Spiel des Jahres“, wobei er mit dem Habaspiel TIER AUF TIER besonders erfolgreich war. Die Stapelreihe wurde gleich sechsfach fortgesetzt und bis auf die Kartenspiel-Variante war Miltenberger stets als Autor beteiligt.
2017 liegt der Reiz seiner neuesten Idee nicht in der Stapelfähigkeit unterschiedlicher Tierformen, sondern in MEMO-Anforderungen, die in die Vertikale verlegt werden. TIER AUF TIER wird zum STAPEL-MEMO mit 19 großen blauen Holzzylindern. Miltenberg und Christoph Behre, der ebenfalls an der Entwicklung beteiligt ist, legen klare Stapelregeln fest. Die Last tragen die massigen Tiere, sie müssen nach unten, während die Leichtgewichte oben im Turm landen. Bautafeln zeigen die Rangfolge klar an, unten der Elefant, ganz oben das Glühwürmchen.
Der Startspieler zieht drei Tiere aus einem Leinenbeutel und stapelt sie nach den Regeln der Bautafel. Für Löwe, Katze und Schaf bedeutet das, dass der König der Tiere ganz nach unten kommt, friedlich thront über ihm das Schaf, in dessen Wollepelz sich die Katze vergräbt. Nachfolgende Spieler bauen am Turm weiter, indem sie stets nur ein weiteres Tier dort unterbringen. Wer einen Pinguin zieht, baut ihnen zwischen Schaf und Katze ein. Was am Anfang mühelos klappt, wird mit der Zeit schwerer. Das ist nicht nur einfaches Memorieren á la KOFFERPACKEN, die Probleme liegen in den wechselnden Reihenfolgen. Damit nicht genug, Löwen und Bären dürfen zwar in den Tierturm eingebaut werden, aber Krokodile nicht. Immer wenn eine der vier Echsen gezogen wird, besteht die Möglichkeit, dass ein Tier aus dem Turm verschwindet. Das Kind, das das Krokodil zieht, würfelt und muss entsprechend der Würfelzahl ein Tier aus dem Turm entfernen. Bis zur dritten Runde, kann das noch gut gehen, dann nämlich, wenn die Würfelzahl höher ist als Tiere im Turm sind. Danach trifft es aber immer ein Tier, das unbesehen wieder im Säckchen landet. Das Krokodil wird zum Glück aus dem Spiel genommen, sodass dieser Veränderungsschrecken endlich ist.
Das Spielende tritt unterschiedlich ein. Da es ein Stapelspiel ist, führt natürlich der Einsturz des Tierturms zur Beendigung des Turmbaus. In diesem Fall verliert ein Spieler, alle anderen gewinnen. In sehr guten Runden steht am Ende ein Turm mit 15 Tieren und alle Turmbauer gewinnen das Spiel. Häufiger treten zwischendurch Zweifler auf, die sich sicher sind, dass die Reihenfolge der Tiere nicht stimmt. Ist der Zweifel berechtigt, gewinnt dieser Spieler die Runde. Im entgegengesetzten Fall verliert er und alle anderen gewinnen.
Haba empfiehlt die STAPEL-MEMO-Variante von TIER AUF TIER für Kinder ab fünf Jahren. Das passt und entspricht dem gedanklichen Anforderungsniveau und der taktilen Herausforderung. Die zu stapelnden Steine sind recht groß und wiegen mit rund zehn Gramm genug, um im Vollausbau einen stabilen Turm zu ergeben. Grundschulkinder bis zu zehn Jahren finden noch Spaß an der Tierstapelei. Sie zeigen vor allem den Ehrgeiz, bis zum Ende einen korrekten Stapel hinzubekommen und helfen sich dabei auch gegenseitig.
Wertung: Nächste Woche wieder
Titel: TIER AUF TIER STAPEL-MEMO
Autoren: Christoph Behre und Klaus Miltenberger
Verlag: Haba
Alter: ab 5 Jahren
Spielerzahl: 2 - 4 Spieler
Spielzeit: ca. 15 Min.
Preis: ca. 17 Euro
Spiel 56/2017