ALTE SCHÄTZE NEU GEHOBEN
30 Jahre schon laufen 15 Stichrunden rund um Geier-Punkte mit großer Begeisterung an den Spieltischen ab. Die erste Fassung der Idee Alex Randolphs produzierte noch Ravensburger. HOL’S DER GEIER gewann 1988 den inoffiziellen Titel als „Bier-&-Brezel-Spiel der Saison“ und landete auf der Auswahlliste der Jury „Spiel des Jahres“. Viele Veröffentlichungen später ist Randolphs Idee inzwischen bei Amigo gelandet, aus den gejagten Mäusen sind nun Erdmännchen geworden, am eigentlichen Spielablauf hat sich aber – dem Geier sei Dank – nichts verändert.
Die Genialität von Randolphs Idee steckt in den identischen Grundvoraussetzungen aller Beteiligten. Fünf Kartensets mit den Werten 1 bis 15 sind im Spiel, diesen zugeordnet sind 15 Punktekarten mit positiven Werten bis 10 und negativen bis 5. Um diese Karten kämpfen die Spieler. Wird eine Erdmännchenkarte mit Pluspunkten aufgedeckt, erhält sie der Spieler, der die höchste Zahlenkarte verdeckt ausgespielt hat. Handelt es sich um eine negative Geierkarte, gilt der niedrigste Kartenwert. Gleichstände werden aus der Wertung genommen, sodass nachfolgende Spieler in den Genuss der Punktekarte kommen.
Simpel, aber immer noch mit Reiz versehen. Dieses in die anderen Spieler hineindenken, was sie wohl spielen könnten, bringt psychologische Spannung, die mit der Zeit aber von einer gehörigen Memo-Portion begleitet wird. Wer sich gut merken kann, welche Karten nicht mehr zur Verfügung stehen, wird am Ende punkten können. HOL’S DER GEIER macht vor allem in größeren Runden viel Spaß, wenn der Doppler-Effekt häufiger auftaucht. Eine Spielidee, die sicherlich auch 2038 nach 50 Jahren noch Bestand haben wird und in jede gute Spielesammlung gehört.
Wertung: Gerne morgen wieder
Titel: HOL’S DER GEIER
Autor: Alex Randolph
Grafik/Design: Marek Blaha
Verlag: Amigo
Alter: ab 8 Jahren
Spielerzahl: 2 - 5
Spielzeit: ca. 20 Minuten
Preis: ca. 7 Euro
Spiel 43/2018