
Julien Griffons kooperative MEMO-Variante YOKAI habe ich vor wenigen Tagen besprochen. Jonathan Favre-Godal lässt bei Djeco eine Zauberschulprüfung ebenfalls kooperativ bestehen. In seiner MAGIC SCHOOL besteht das Kinderteam nur, wenn es mindestens zehn der 16 Aufgaben löst.
Den Autor kennen wir von KRASSE KACKE und SPACE BUILDER. Mit dem ersten Spiel landete er 2019 auf der Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres. 2020 gelingt ihm dieser Erfolg mit MAGIC SCHOOL noch einmal, diesmal zeichnet ihn aber die Kinderjury aus.
Ging es bei dem Kackhäufchen von Pegasus im Gegeneinander um Schnelligkeit und Merkvermögen, wird nun ausschließlich MEMO gespielt, mit dem großen Vorteil, dass alle gemeinsam an den Zauberaufgaben knobeln. Die Ingredienzien, die Magier Favre-Godal zusammenmischt, sind denkbar simpel. 32 Karten, die Hälfte davon Zauberer mit einem entscheidenden Utensil, da ist der Magier mit seinem fliegenden Teppich oder der Geist mit einem Kürbis, auf der restlichen Hälfte der Karten finden sich die passenden Pendants, Teppich, Kürbis usw..
Die MAGIC SCHOOL kehrt den üblichen Abbau von MEMO-Feldern um, in ihr entwickelt sich erst langsam das bekannte MEMO-Raster. Der Reihe nach decken die kleinen Zauberer vom gut gemischten Kartenstapel jeweils eine Karte auf, zeigen sie allen und legen sie verdeckt in die Tischmitte, in der so ein 4x4-Raster mit Karten gefüllt wird. Ab der zweiten Karte dürfen aber auch passende Karten offen auf schon verdeckt liegende gelegt werden. Die Kartenfolge kommt zufällig, da tut uns das Spiel selten den Gefallen, dass wir mit einem passenden Pärchen starten. Aber bei der dritten und vierten Karte kann das schon passieren. Die Kinder müssen gut aufpassen, sich auf die Hauptelemente konzentrieren, manchmal auch Farberinnerungen zu Hilfe nehmen. Einfach ist das nicht, da gibt es ähnliche Zauberbottiche und Einweckgläser, in dem einen ist eine Spinne, im anderen ein Salamander.
Die Regeln sind einfach, die Beherrschung des Spiels und damit das Bestehen der Zauberprüfung hat es aber in sich. Diese MEMO-Aufgabe fordert nicht nur Kinder, sondern auch deren Eltern heraus. Da darf sich die ganze Familie fragen, ob das offene oder das geschlossene Zauberbuch unten links in der Ecke liegt. Wenn die Karten in guter Reihenfolge kommen und schnell passend zusammengeführt werden, dann gelingt dem Zauberteam vielleicht die Belohnung mit der Merlin-Medaille der Zauberkunst. Die hätte dem Spiel vielleicht noch beiliegen können, der Anreiz, besser zu werden, ergibt sich aber bei fast jeder Gruppe. Olivier Latyk zeichnet für die Grafik verantwortlich. Sarkastisches Schmunzeln, nur bedingt kleinkindgerecht, zeigen die meisten Bilder. Das sind nicht die üblichen Kindergrafiken wie wir sie von vielen deutschen Spielen her kennen, das hat einen eigenen Stil, der zumindest erwachsenen Mitspielern gefällt.
Wertung: Gerne morgen wieder
Titel: MAGIC SCHOOL
Autor: Jonathan Favre-Godal
Grafik/Design: Olivier Latyk
Verlag: Djeco
Alter: ab 5 Jahren
Spielerzahl: 1 - 6
Spielzeit: ca. 5 -15 Minuten
Preis: ca. 9 Euro
Spiel 39/2020