Es war einmal
Rückblick auf Rezensionen zwischen 1990 und 2010
Spielehits des 91er-Jahrgangs
Vielleicht wird das neue Spiel des Jahres 1991 INVERS, das erste Spiel nur für zwei Personen das den Titel erhalten könnte. Erfunden hat es der Belgier Kris Burm, es ist sein allererstes Spiel, das gleich so erfolgreich einschlägt. INVERS gehört zu den kleinen taktischen Spielen, die schnell erklärt sind, deren Feinheiten sich aber erst nach mehrmaligem Spielen erschließen.
Ein ,,Schiebe- und Umdrehspiel" sei es, verspricht der Untertitel, und so ist es dann auch: 18 rote und 18 gelbe Spielsteine liegen wechselseitig auf einem quadratischen Spielplan. Mit Hilfe eines weiteren Steins wird jeweils ein Spielstein aus dem Quadrat herausgeschoben und umgedreht. Damit wird er ,,invers" und muss - umgedreht - im nächsten Zug wieder - ins Spielfeld geschoben werden, um einen anderen Stein herauszuschieben. Spielziel ist es, als erster alle eigenen Farbsteine umgedreht zu haben.
Ein schnelles Spiel, bei dem immer genügend Zeit für eine Revanche bleibt. Die Altersempfehlung wird schon für Siebenjährige gegeben. Auch jüngere Kinder können das Spiel schnell verstehen, aber Vor- und Grundschulkinder haben meist Probleme mit dem nicht ideal gelösten Schiebemechanismus. Dafür hat der österreichische Verlag im Plastikspielbereich Neuland beschritten. Spielsteine und Spielbrett sind aus recyclingfähigem Kunststoff hergestellt. Zum Recycling ist das Spiel aber viel zu schade.
WIELAND HEROLD
Spieletelegramm:
Titel: INVERS
Verlag: Peri
Autor: Kris Burm
Grafik: o.A.
Spielerzahl: 2
Alter: ab 7 Jahren
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Preis: ca. 30.- DM
Die Rezension erschien 1991
Wertung Spielreiz damals 7 von 10 Sternen,
das entspricht: gerne morgen wieder
Spiel 5/ 1991 R 108/2020
Zum Spiel und zum Autor:
Kris Burms erstes Spiel war gleich ein großer Erfolg. Er landete mit INVERS auf der Auswahlliste für das Spiel des Jahres 1991.
Der 1957 geborene belgische Autor ist vor allem bekannt durch sein GIPF-Projekt, mit Ideen, die er ursprünglich im Eigenverlag Don & Co herausgebracht hat, die später dann zuerst bei Schmidt und ab 2016 bei HUCH! erschienen.
Mit fast allen Spielen dieser Reihe landete er auf der Auswahl- oder späteren Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres. Darunter GIPF selbst 1998, ZÈRTZ (2000), DVONN (2002), PÜNCT (2006) und TZAAR (2008).
Das Bild stammt aus Essen 1997, bei der erstmaligen Präsentation von GIPF.