Frisch auf den Tisch kommen aus lokalem Anbau Tomaten, Paprika, Salat, Mohrrüben, Rotkohl und Zwiebeln. Geliefert wird von den Herren Finkernagel und Esser, die ein großes Gemüselager auf der Pfingstweide unterhalten. Ihre exzellente Produktion ist durchaus über Friedberg hinaus bekannt und hat schon zu einigen Auszeichnungen auf überregionaler Ebene geführt.
Mit dem Friedberger Gemüse lässt sich sogar trefflich spielen, die Voraussetzungen dafür haben Molly Johnson, Robert Melvin und Shawn Stankewich aus den USA geschaffen. Damit das deutschen Feinschmeckern mundet, hat Klaus Ottmaier, leitender Mitarbeiter von Finkernagel&Esser, das Ganze fein abgeschmeckt.
PUNKTESALAT zeichnet sich durch minimalen Regelaufwand und erstaunlicher Spieltiefe aus. 108 Gemüsekarten, jeweils 18 von Möhre, Kohl & Co. stecken in der kleinen Schachtel. Das Entscheidende dieser Karten finden wir auf der Rückseite. Dort finden wir Wertungsbedingungen für das Spielende. Da werden einzelne Sorten mit Punkten belohnt und Salatkombis von zwei oder drei Gemüsearten. Da geht es um Mehrheiten oder darum, die wenigsten Karten einer Sorte zu besitzen. Was nicht so schmeckt, sind Minuspunkte für einzelne Gemüse, die manche Wertungen beisteuern.
Wie gut, dass man zumindest bis kurz vor Schluss ziemlich frei aus dem Salat Buffet wählen darf. Der Markt bietet stets im 2x3-Raster sechs Karten an, darüber liegen Nachziehstapel mit der Wertungsseite zu den Spielern. Wer an der Reihe ist, bedient sich entweder mit zwei beliebigen Gemüsekarten oder einer Wertungskarte. Wird auf dem Markt eingekauft, werden die leeren Plätze mit Karten von den darüber liegenden Wertungskarten aufgefüllt, die einfach umgedreht werden. Ein einziges Mal im Spiel, darf eine genommene Wertungskarte auf ihre Gemüseseite gedreht werden. Umgekehrt ist das aber nicht erlaubt. Die Runde endet, wenn alle Karten verteilt sind, sodass einem am Ende zwangsweise aufgezwungene Zwiebeln die Tränen in die Augen treiben können.
Man sieht, das Spiel ist in einer Minute erklärt und dauert meist nur etwa 20 Minuten. Es wirkt scheinbar ganz simpel, ist auch dem Zufall ausgesetzt, führt aber durch die Verknüpfung von Wertungsbedingungen und Sammelaktionen zu ständigem Entscheidungsstress. Da gibt es die Spieler, die erst einmal Gemüse horten, um bei passenden Punktekarten zuzuschlagen. Andere sichern sich lieber vorher diese Karten, um danach nicht blind sammeln zu müssen. Steuerbar ist das einigermaßen gut in kleineren Runden, in Vollbesetzung lässt sich nicht allzu viel planen, insbesondere von Mehrheitenwertungen sollte man die Finger lassen. Die Interaktion beschränkt sich allerdings meist nur auf den rechten und linken Nachbarn. Zur rechten Seite hin, gilt es aufzupassen, dass man wenig identisch sammelt, denn solche Karten landen dann vorher beim Gegenspieler. Nach links hin darf man dann etwas ärgern. Wenn nichts Passendes ausliegt, dann sollte man zumindest Punkte beim Gegner verhindern.
PUNKTESALAT ist ein unkompliziertes Spiel, das alles hat, um ständig als Salatbeilage bei größeren Menüs dabei zu sein.
Wertung: Gerne morgen wieder
Titel: PUNKTESALAT
Verlag: Pegasus
Grafik: Dylan Mangini, Jens Wiese
Autoren: Molly Johnson, Robert Melvin und Shawn Stankewich
Spielerzahl: 2 -6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 15 - 30 Minuten
Preis: ca. 13.- Euro
Spiel 68/ 2020