
Es war einmal
Rückblick auf Rezensionen zwischen 1990 und 2010
DOMINO mit Blumenkärtchen: FLOWERPOWER
Flower - ja, Power - nein. Der Rückgriff auf die späten 60er Jahre passt nicht so recht zu dem Legespiel FLOWERPOWER von Angelika Fassauer und Peter Haluszka, auch die süßliche Grafik weckt keine Woodstock-Assoziationen. Das neue Kosmos-Spiel in der Reihe "Spiele für zwei" ist vom Grundprinzip nichts anderes als ein DOMINO mit Blumenkärtchen. Das Kosmos-Spiel hat im Übrigen nichts mit dem gleichnamigen Spiel FLOWER POWER von Oliver Igelhaut zu tun, das dieser vor drei Jahren auf den Spielertagen in Essen vorgestellt hat.
Aus der DOMINO-Idee der beiden Autorenneulinge erwächst ein ganz ansehnliches und reizvolles, aber sehr besinnliches Legespiel. Die einhundert Kärtchen mit 10 Blumenarten werden auf einem nicht ganz quadratischen Spielplan abgelegt. Jeder Spieler hat seinen eigenen Gartenbereich mit je 84 Feldern, dazwischen liegt ein neutraler Bereich mit 52 Feldern, der von beiden beackert werden kann. Der Spielablauf ist einfach. Aus einem Säckchen wird ein Kärtchen gezogen, das beliebig im eigenen Garten und im neutralen Sektor platziert werden darf. Bei weiteren Zügen muss nicht angelegt werden, die Kärtchen dürfen beliebig verteilt werden. Die Spieler achten dabei darauf, dass sie möglichst große zusammenhängende Blumenfelder einer Sorte anlegen. Große Beete zählen am Schluss mehr als kleine: mindestens drei Blumen müssen es aber für der Schlusswertung, wenn keiner mehr ein Kärtchen legen kann, sein. Für drei bis fünf gleiche Blumen gibt es einen Punkt, sechs bis neun Blumen bringen zwei Punkte und zehn und mehr gar vier Punkte. Damit etwas Interaktion ins ruhige Legespiel kommt, gibt es dreimal im Verlaufe des Spieles die Möglichkeit, ein Plättchen statt in der eigenen oder neutralen Zone in den gegnerischen Bereich zu legen, damit dieser sich nicht allzu weit ausbreiten kann.
Das Spiel ist schnell erklärt, das Endergebnis auf dem Spielbrett auch ganz ansehnlich. Mit einer knappen halben Stunde Spieldauer lässt es außerdem eine Revancherunde zu. Für Liebhaber ruhiger Legespiele gilt durchaus eine Kaufempfehlung, zumal die Autoren - und das kommt nicht so häufig vor - noch eine reizvolle Solovariante anbieten, in der der gesamte Spielplan zur Verfügung steht.
Wieland Herold
Titel: FLOWERPOWER
Verlag: Kosmos
Autor: Angelika Fassauer, Peter Haluszka
Grafik: Grafik Studio Krüger
Spieler: 1-2
Alter: ab 8 Jahren
Zeit: ca. 20 Minuten
Preis: ca. 29.- DM
Die Rezension erschien 2001 unter www.spiel-und-autor.de
Wertung Spielreiz damals 6 von 10 Sternen,
das entspricht: Nächste Woche wieder
Spiel 12/ 2001 R 155/2020
Zum Spiel und zu den Autoren:
Das Team Fassauer& Haluszka brachte es nur auf zwei Veröffentlichungen. Neben FLOWERPOWER (2001) erschien noch TRICK TRACK TROLL bei Klee 2002.
FLOWER POWER war 2002 immerhin in der Kategorie für zwei Spieler für die Gamers Choice Awards nominiert.