Es war einmal
Rückblick auf Rezensionen zwischen 1990 und 2010
Hüpforgie mit Häschen
Heinz Meister, der wohl erfolgreichste Kinderspielautor der letzten Jahre, hat in der kleinen Reihe „Mitbringspiele“ bei Haba zwei Würfelspielideen unter dem Titel EIERLEI veröffentlicht. Zwei bis vier Kinder ab vier Jahren spielen in „Häschen, hüpf!“ mit vier gemeinsamen Hasenfiguren, die in einer Startregion auf einem gewundenen Spielparcours gestellt werden. Jedes Kind erhält sechs Papp-Ostereier, die es loszuwerden gilt. Das gelingt mit Hilfe eines Würfels und einer Hüpforgie der vier kleinen Holzhasen. Für jeden Würfelpunkt – maximal drei – hüpft stets der letzte Hase über seine drei Vorderhasen hinweg auf die erste Position der Hasenkarawane. Wird der Hasenkopf gewürfelt, den es einmal auf dem Würfel gibt, darf sich das Kind aussuchen, ob es einen, zwei oder drei Hasen hüpfen lassen möchte. Nach dem Würfeln prüfen die Kinder, ob sie noch ein Osterei von der Hasenfarbe besitzen, die am Ende vorne steht. Das dürfen sie dann abgeben, eventuell sogar einem Mitspieler „schenken“, wenn der Hase auf einem der vier Geschenkfelder steht. „Häschen hüpf!“ kann für die ganz Kleinen schon nach einer Runde beendet werden, so dass das Kind gewinnt, das dann die wenigsten Eier besitzt, größere Kinder sollten mehrere Runden spielen, bis ein Kind alle Ostereier abgegeben hat.
Die zweite Spielidee nennt Meister „Häschen, hopp!“. Bei dieser Spielvariante liegen die Ostereier in drei Stapeln auf dem Tisch, hier geht es um den Erwerb von Eiern. Ist der Zug beendet, wird überprüft, ob ein Ei oder mehrere entsprechende Eier auf den Eierstapeln liegen, diese gewinnt das Kind. Auf einem Geschenkfeld muss der Spieler, der am Zug ist, ein Ei an den ärmsten Eiersammler verschenken, sofern es diese Farbe besitzt. Sobald ein Eierstapel aufgebraucht ist, endet „Häschen, hopp!“
Für rund 15.- DM bietet Haba zwei preiswerte Spielideen, solides Spielmaterial, ein ideales Geschenk für Kindergeburtstage also - nicht nur zur Osterzeit.
Wieland Herold
Titel: EIERLEI
Autor: Heinz Meister
Grafik: Ales Vrtal
Verlag: Haba
Spieler: 2-4
Alter: ab 4 Jahren
Spieldauer: ca. 10 Minuten
Preis: ca. 15.- DM
Die Rezension erschien 2001 unter www.spiel-und-autor.de
Wertung Spielreiz damals 6 von 10 Sternen,
das entspricht: Nächste Woche wieder
Spiel 18/ 2001 R 169/2020
Zum Spiel und zum Autor:
Heinz Meister gehört zu den produktivsten und am längsten aktiven Spieleautoren in Deutschland. Mit Blick auf die Anzahl seiner Veröffentlichungen dürfte ihn nur Reiner Knizia übertreffen.
Besonders erfolgreich war und ist Heinz Meister mit Kinderspielen. Mit SCHWEINSGALOPP gewann er 1992 sowohl den Sonderpreis der Jury Spiel des Jahres als auch den des Deutschen Spielepreises. Auf diesen war er Anfang der 90er Jahre abonniert, er gewann ihn 1993 für VERFLIXT GEMIXT und 1994 für HUSCH, HUSCH, KLEINE HEXE. Ein Jahr später zeichnete ihn die Jury Spiel des Jahres mit dem damaligen Sonderpreis Kinderspiel für KARAMBOLAGE aus. ZAPP ZERAPP war dann fast wieder ein Doppelerfolg, mit Klaus Zoch zusammen gewann er 2001 den Deutschen Kinderspielepreis und eben die Nominierung. EIERLEI ist in dieser Phase erschienen, konnte aber keine Auszeichnungen gewinnen.
Das Bild zeigt Heinz Meister mit Synes Ernst bei der Übergabe der Nominierungsurkunde während der Preisverleihung in Berlin 2005 für DADDY COOL, ein weiteres erfolgreiches Meisterstück.