Vor gut einem Jahr habe ich den ersten Fall aus der neuen DECKTECTIVE-Reihe bei Abacus besprochen. Ich war angetan vom Konzept des italienischen DECKSCAPE-Teams Martino Chiacchiera und Silvano Sorrentino, das das eigene DECKSCAPE-Prinzip mit dem spanischen SHERLOCK-System kreuzt und dem neuen DECKTECTIVE auf kleinstem Raum eine dreidimensionale Komponente hinzufügt.
Die BLUTROTEN ROSEN überzeugten mich vom Konzept, aber noch nicht von der Qualität der Rätsel. Inzwischen liegt mit DAS GESPENSTISCHE GEMÄLDE der zweite Fall vor. Der prinzipielle Aufbau und die Abarbeitung des Kartendecks haben sich nicht geändert. Wie bei SHERLOCK werden Karten genutzt oder abgeworfen und Informationen geteilt. Wieder wird ein 3D-Tatort in der Schachtel aufgebaut. Die beiden Autoren entführen uns nach Edinburgh. Ins Macduff-Museum ist eingebrochen worden. Der Museumswärter ist sich sicher: „Der Geist von Macbeth suchte diesen Ort heim!“
Wegen Renovierungsarbeiten ist das Museum, eine ehemalige Festungsanlage, schon länger geschlossen, deshalb funktionieren auch die Überwachungskameras nicht, deren Verkabelung Ratten lahmgelegt haben . Der Besitzer, Lord Macduff, musste auf Geschäftsreise nach London. Zwei Mitarbeiter, der Museumswärter und eine Putzfrau, sollten bis zu seiner Rückkehr auf die Museumschätze achten.
Mit dem Fortlauf der Geschichte ändert sich diesmal ständig auch die Konstellation des dreidimensionalen Schachtelaufbaus. Das macht den Fortgang spannender und lässt fast einen kleinen Film bei der Ermittlungsarbeit ablaufen. Die abschließende Auflösung, die wieder mit maximal zehn Punkten bewertet wird, bringt Klarheit in den Fall, den wir diesmal auch im Wesentlichen lösen konnten.
Thematisch und inhaltlich überzeugender als der erste Fall gefällt mir DAS GESPENSTISCHE GEMÄLDE deutlich besser. Die häufigeren Schauplatzveränderungen tragen hauptsächlich dazu bei. Das Schachtelkonzept von DECKTECTIVE kann so mit der guten Sherlock-Reihe mithalten. Deshalb werde ich den nächsten Fall NIGHTMARE IN THE MIRROR gerne morgen wieder spielen. Er wird aber wohl erst im Herbst erscheinen.
Wertung: Nächste Woche wieder
Titel: DECKTECTIVE: DAS GESPENSTISCHE GEMÄLDE
Autoren: Martino Chiacchiera und Silvano Sorrentino
Grafik/Design: Alberto Besi
Verlag: Abacus
Alter: ab 12 Jahren
Spielerzahl: 1 – 6
Spielzeit: ca. 45 - 60 Minuten
Preis: ca. 10 Euro
Spiel 15/2021