SAMMELSURIUM
Ravensburger Traveller-Serie: PEGGINO
Neben der Casino-Serie war die Traveller-Reihe in den 70er Jahren besonders beliebt. Sie erschien in zwei Schachtelformaten, zuerst als flache Ausgabe (202x202x28 mm; 1972 und 1973) und als etwas kleinere dickere Schachtel (190x190x36 mm; 1973-1978). Diese Schachtelform setzte sich durch und diente auch der Veröffentlichung weiterer Titel. Zur Serie gezählt werden aber nur Titel mit dem Logo „traveller serie“. Die Spiele in der Reihe waren fast durchweg Spiele für zwei Personen, meist taktische Spiele mit geringem Glücksanteil.
In der Reihe veröffentlichte Alex Randolph die meisten Spiele, zum Teil wie auch in der Casino-Serie unter dem Pseudonym L.W. Bones (PEGGINO). Daneben erschienen Klassikerausgaben wie REVERSI, GO und GOBANG, TANGRAM, SOGO und 3x16, das alte NÜMMERCHEN.
Herausragend sind für mich die Randolph-Spiele WÖRTERKLAUER, PEGGINO und HEPTA. Immer wieder gut ist RACKO, das es aber auch in vielen anderen Ausgaben von Ravensburger gibt.
PEGGINO
Alex Randolphs abstrakte Idee PEGGINO funktioniert als Duell und als kniffliges Solo-Spiel. Wahrscheinlich hat sich Randolph vom Hollerith-System der Lochkarten bei der Spielentwicklung leiten lassen. Im Spiel sind rechteckige Kärtchen mit sechs Feldern, die eine bis sechs Lochungen besitzen. Diese nutzt der Autor zur Arretierung in ein Lochbrett von 7x7 Feldern. Arretiert wird mit schwarzen Holzstiften. Die Kärtchen besitzen eine blaue und eine gelbe Seite, die den beiden Kontrahenten zugeordnet sind.
Erst einmal steckt der Startspieler sieben Stifte in den Plan, der zweite Spieler ergänzt diese Startsituation ebenfalls durch bis zu sieben weitere Stifte, er kann aber auch auf diesen Zug verzichten.
Danach nimmt der Startspieler drei Karten, steckt einen weiteren Stift und platziert dann eine oder mehr Karten. Das geht nur dann, wenn für sämtliche Kartenlöcher Stäbe vorhanden sind. Wer nicht mehr weiter legen kann oder will, wirft eine seiner drei Karten ab und übergibt an den Kontrahenten, der ebenso verfährt. Dabei haben die Spieler das Spielziel im Auge, mit der eigenen Kartenfarbe den größeren Teil des Spielbretts abzudecken.
PEGGINO wird beendet, wenn es keine Karten mehr gibt oder wenn das Brett vollständig bedeckt ist, sodass kein Stift mehr gesteckt werden kann.
Strategisch sollte man vor allem die spiegelbildlichen Kartenpaare zurückhalten, denn diese kann der Gegner vollständig abdecken. In der Regelübersicht gibt es eine Seite, die diese Pärchen alle zeigt. Am besten ist es natürlich, wenn man beide Teile selbst besitzt. Damit ist auch der Memoanteil im Spiel recht hoch, da man sich schon erinnern sollte, welche Karten bereits aus dem Spielgenommen sind. Da stets eine Karte „entsorgt“ wird, trifft das meist eine dieser Spiegelbild-Karten. Einen nicht zu unterschätzenden Vorteil besitzt auch der Spieler, der zuletzt legt, daraufhin lässt sich durchaus spielen.
In der Solo-Variante gilt es , das gesamte Spielbrett abzudecken und dabei möglichst viele Stifte zu verwenden. 39 davon sind leicht unterzubringen, alle Stifte, das sind nur zwei mehr, ist aber eine richtig schwere Aufgabe.
PEGGINO erschien später noch einmal in der Spielesammlung DIE DREI (1998) von Franjos, damals unter dem Titel PEGS.
Titel: PEGGINO
Autor: L. W. Bones (Alex Randolph)
Grafik: Manfred Burggraf
Verlag: Ravensburger
Spielerzahl: 1 - 2
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Preis: ca. 15 DM
Wertung: Nächste Woche wieder
Sammelsurium 27 - S27/2021