Es war einmal
Rückblick auf Rezensionen zwischen 1990 und 2010
SPIELE IM BILDERRAHMEN
In Wellpappe verpackt ist eine reizvolle neue Spielidee, die den MEMO-Gedanken nutzt, aber ein taktisches Spiel daraus macht. Produziert wird diese Spielidee von Thomas Fackler, dessen Spiele stets Kunstobjekte sind und bisher in Preisregionen um die 3000 Mark angesiedelt waren.
Sein neuestes Projekt nennt er MALSTROM: Für jedes Spiel wird ein antiquarisches, besonders zerlesenes Buch verwendet. Die Buchseiten sind graphisch bearbeitet, künstlerisch gestaltet, für MEMO-Karten vorbereitet. Die Motive der jeweiligen Ausgabe sind durch den Inhalt oder den Autor des verwendeten Buches inspiriert.
Ausgaben gibt es bisher u. a. von Nietzsches ,,AJso sprach Zarathustra" und Schillers ,,Kleine Prosaische Schriften". Die Kunstobjekte können nicht nur gespielt, sondern auch in einem Rahmen zu einem eigenen Bild komponiert werden.
Spiel und Bild besitzen einen für Thomas Fackler günstigen Preis und sind ab 240 Mark zu haben.
(Wieland Herold)
Spieletelegramm:
Titel: MALSTROM
Verlag: Thomas Fackler
Autor: Thomas Fackler
Spielerzahl: 2-4
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Preis: 240.- DM
Die Rezension erschien 1995 unter www.spiel-und-autor.de
Wertung Spielreiz damals 7 von 10 Sternen,
das entspricht: Gerne morgen wieder
Spiel 11/1995 R 95/2020
Zum Autor:
Thomas Fackler ist 1991 durch DIE ABTEI DER WANDERNDEN BÜCHER bekannt geworden. Die individuelle Gestaltung mit hochwertigen Materialien machten jedes Spiel zum Unikat, mit dem er damals an der Preisobergrenze von 1000 DM kratzte. Ein Schnäppchenpreis wie sich bald herausstellte, denn die OPER DER SCHWARZEN SPIEGEL konnte er 1993 locker für das Dreifache verkaufen. Augenblicklich liegt der Verkaufspreis seines ersten Spiels bei 3800 Euro. Wer eines der ersten Spiele für 820 DM erworben hat, dessen Einsatz hat sich fast verzehnfacht.
Die MALSTROM-Ausgaben waren die ersten „günstigen“ Spiele Facklers.
Fackler, der 1998 mit dem „Inno-Spatz“ der Stadt Göttingen ausgezeichnet wurde, arbeitete danach ein knappes Jahrzehnt als Spieleredakteur für Prestel. 2001 bekam er für TROIA – DAS SPIEL den Sonderpreis „Geschichte im Spiel“, den die Jury „Spiel des Jahres“ damals vergab. DIE MAUER wurde ebenfalls 2001 für den Deutschen Designpreis Holzspielzeug nominiert.
Aktuell arbeitet der 58järige Fackler als freier Künstler in Aystetten. Zu Beginn des Jahres wurde er mit dem Kunstpreis der Stadt Donauwörth ausgezeichnet.
Das Bild zeigt Thomas Fackler 1995 in Essen bei der Präsentation von MALSTROM.