Freitag, 12. August 2016
SILHOUETTE
Mit „Spielnest“ könnte man ihn am besten umschreiben, den Autor und ursprünglichen Verleger des Kommunikationsspiels SILHOUETTE. Das, was ich jetzt gedanklich von Ihnen verlange, stellt die Umkehrung seiner Spielidee dar, aus zwei Umrissbildern einen neuen Begriff zu kreieren. Den Begriff habe ich vorgegeben, die Frage ist nur, wie heißt die Autor?
Welches Symbol verbinden Sie am häufigsten mit dem Spiel? Autoren und Verleger freuen sich, wenn sie im Juni in Hamburg oder im Juli in Berlin dieses Teil überreicht bekommen. Der Autor heißt tatsächlich wie die MÄDN-Figur: Er ist Herr Pöppel. Wenn Sie an das Nest des Adlers denken, kennen sie auch seinen Vornamen. Horst Pöppel hat vor sechs Jahren seinen gleichnamigen Spieleverlag in Röttenbach im Landkreis Erlangen gegründet. Hauptschwerpunkte seines Programms sind kommunikative Spiele, aber auch regional geprägte Burgen- und Landkreisspiele.
SILHOUETTE und einige Ableger wie eine Juniorversion waren das Zugpferd des kleinen Verlags. 2014 war Horst Pöppel erstmalig auf der Nürnberger Spielwarenmesse vertreten. Sein SILHOUETTE-JUNIOR wurde damals für den TOY AWARD der Vorschulkinder nominiert. Ein Jahr später übernahm Noris die SILHOUETTE-Reihe des Kleinverlags.
Die Regeln des Grundspiels sind ganz simpel. Im Grunde genommen kommt Pöppels Idee wie ein MEMO-Spiel daher. 48 stabile quadratische Kärtchen liegen verdeckt aus, zwei werden davon aufgedeckt, dabei ist man nicht auf Pärchensuche, sondern auf findige Erklärungen aus, was diese beiden Bilder gemeinsam bedeuten können. In der Umkehrung des Eingangsbeispiels sehen wir die Silhouette einer Spielfigur und die eines Vogelnests. Wenn wir daraus jetzt den Mitspielern den Begriff „Spielnest“ vorschlagen, könnte gleich eine spieltypische Diskussion beginnen. „Der Begriff steht nicht im Duden!“ Muss er auch nicht, denn Horst Pöppel gibt bewusst vor, dass hitzige Debatten erwünscht seien. Zahlreiche Kindergärten haben den Namen „Spielnest“ groß über ihren Einrichtungen stehen, daher wird der Begriff wohl akzeptiert werden.
Damit es gegen Ende keine Engpässe gibt, wenn nur noch scheinbar nicht Kombinierbares aufgedeckt wird, dürfen auch schon gewonnene Kärtchen in diese Bildfolgen eingebaut werden. Natürlich gewinnt der Spieler, der die meisten Karten ergattern konnte, aber das spielt keine große Rolle mehr, denn meist ist es ein gemeinsames Grübeln und Fabulieren. Daher ist auch eher das Teamspiel zu empfehlen. Klar, man muss Freude am Spiel mit Sprache haben, sonst wird man gelangweilt abwinken oder sich schon in der ersten Runde verabschieden. Alle anderen können sich dem Sog von SILHOUETTE nicht entziehen und bedauern nur, dass Pöppel mit den 48 Bildern nicht allzu viel Auswahl bietet. Ganz aktuell kann sein Spiel auch als praktisches Aufwärmtraining für eine Runde CODENAMES PICTURES betrachtet werden.
Wertung: Nächste Woche wieder
Titel: SILHOUETTE
Autor: Horst Pöppel
Verlag: Noris
Alter: ab 8 Jahren
Spielerzahl: 2 – 8 oder auch mehr Spieler
Spielzeit: ca. 20 Min.
Preis: ca. 15 Euro
Kommentare
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Wer meint, sein Autorenname sei ausgedacht, der irrt. Horst Pöppel ist real und gar nicht so einzigartig in Deutschland. Am geläufigsten ist wohl eine große Regensburger Spedition, aber auch in meiner jetzigen Heimat in der Region Oldenburg gibt es eine
Aufgenommen: Sep 02, 10:37