Mittwoch, 1. März 2017
KLASK
Bei KICKER & Co. geht es wie im richtigen Fußball-Leben immer um Tore. Dabei ist es egal, ob beim Tischfußball an den Griffen gewirbelt wird oder filigraner bei WEYKICK die Bewegung durch Magneten erfolgt. Der Däne Mikkel Bertelsen erfindet die Tischduelle nun ganz neu.
Sein Geschicklichkeitsspiel KLASK ist schon seit drei Jahren auf dem Markt. Anfangs hat er es alleine vertrieben, in Essen war seine Idee schon 2015 ein Geheimtipp. Inzwischen besitzt er weltweit Partner, für den deutschsprachigen Bereich hat sich die Schweizer Firma Carletto die Rechte gesichert.
Das Besondere an KLASK sind die unterschiedlichen Punktbedingungen. Wir haben ähnlich wie bei WEYKICK Spielfiguren, die durch einen Magneten unter dem Spielbrett geführt werden. Die Holzarena ist unter dem Brett mittig getrennt, sodass der Gegner nie in die eigene Zone vorrücken kann. Es gibt keine klassischen Tore, sondern nur zwei runde Vertiefungen, hier muss also das Runde ins Runde.
Beim KLASK-Tischfußball punkten die Kontrahenten aber meist anders. Raffinesse und genügend Eigenständigkeit entstehen bei Bertelsen vor allem durch drei kleine Magnetsteine, die anfangs mittig platziert werden. Die Spielfiguren mit magnetischem Sockel üben eine Sogwirkung auf die kleinen weißen Magnete aus. Kleben zwei davon an einer Figur, bekommt der Gegner einen Punkt. Am besten schießt man erst einmal gar nicht aufs Tor, sondern auf die Magnete, damit sie in der gegnerischen Hälfte liegen bleiben und sich damit der Punktegewinn fast automatisch ergibt. Auch das Torloch erweist sich als tückisch. Immer wieder kommt es zu einem klackenden Geräusch, das für Bertelsen wie „KLASK“ klingt, die gegnerische Figur ist dann im eigenen Tor gelandet. Auch das führt zu einem Siegpunkt. Schließlich kann es vorkommen, dass sich im Eifer des Gefechts die eigene Figur vom Führungsmagneten löst und in der gegnerischen Hälfte landet. Damit verliert man die Kontrolle über seinen Spieler und gleichzeitig einen Punkt.
Gespielt wird auf sechs Gewinnpunkte, die am Spielrand angezeigt werden. Es ist gar nicht so selten, dass ein Spieler nach etwa zehn Minuten ohne echten Torschuss gewinnt, sondern nur über die Zusatzpunkte. KLASK ist trotzdem ein faszinierendes Geschicklichkeitsspiel, dessen Sogwirkung sich Kinder und Jugendliche, aber auch erwachsene Spieler nicht entziehen können, besonders die kleinen Magneten bringen den nötigen Pfiff in den Spielablauf.
Ich bin begeistert von der Spielidee, weniger angetan allerdings von der Verarbeitung meines Exemplars. Gefertigt wird KLASK in China, bei meinem Spiel müssen sie wohl die Endkontrolle vergessen haben. Mein KLASK steht nicht ganz plan, da mussten wir nachkorrigieren, die Kanten sind unsauber geschliffen, kleine Holzsplitter sind an einigen Stellen zu sehen, im Torbereich stehen Klebereste einer Folie über und verkleinern ihn, außerdem ist die Wertungsleiste völlig ausgefranst. Ein echtes Montagsexemplar, das ich hier erwischt habe. Das ist schade und wohl nicht die Regel, wie mir von anderen Besitzern dieses Spiels bekannt ist. Trotzdem kann ich bei diesen Mängeln nicht mit Begeisterung morgen wieder spielen, obwohl der Spielspaß dies zuließe.
Inzwischen hat der Verlag den Produzenten gewechselt und das Fertigungsniveau deutlich gesteigert. Jetzt gibt es nichts mehr zu meckern. Auf dieser Basis konnte die Jury "Spiel des Jahres" KLASK ohne Bedenken empfehlen.
Wertung: Gerne morgen wieder
Titel: KLASK
Autor: Mikkel Bertelsen
Verlag: Game Factory
Alter: ab 6 Jahren
Spielerzahl: 2
Spielzeit: ca. 10 Minuten
Preis: ca. 55 Euro
Spiel 12/2017
Kommentare
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Es sind nicht die üblichen Verdächtigen, die es gleich zweimal auf die Liste der besten Kinderspiele des Jahres 2017 geschafft haben, nicht Haba, nicht Kosmos, nicht Drei Magier, nein, ein kleiner Schweizer Verlag
Aufgenommen: Mai 30, 10:11