Dienstag, 17. Oktober 2017
DRUIDS
Beginnen wir mit notwendigen Parallelen. DRUIDS von Wolfgang Lehmann und Günter Burkhardt gehört zur Markenpflege des Amigo Verlages. Das Kartenspiel knüpft an die erfolgreiche WIZARD-Reihe an, wobei die Verknüpfung sich vor allem aus der Optik ergibt. Franz Vohwinkel entführt uns wieder einmal in eine zauberhafte Welt, in der Novizen sich an Gestaltenwandlung und Sternenkunde versuchen. Verlassen wir die Grafik und reduzieren das Stichspiel der Autoren auf seinen Kern, werden Sie Anleihen bei dem 2015 mehrfach ausgezeichneten UGO! (Kosmos) des holländischen Autorentrios um Roland Hoekstra nicht verleugnen können. Beide Kartenspiele verzichten auf eine Trumpffarbe und in beiden Spielen werden nach gewonnen Stichen die Karten in ihren Farben sortiert. Diente bei UGO! die Nutzung der Kartenfarben dem Aufbau eines Königreiches, ergibt sich bei DRUIDS ein abstrakteres Spielziel. Aber auch das besitzt Ähnlichkeiten mit dem vor zwei Jahren von der Jury „Spiel des Jahres“ empfohlenen Spiel. In beiden Fällen haben die Spieler Interesse daran, die Farbzahl zu beschränken und hohe Kartenwerte beim Gegner zu verringern.
In DRUIDS wird das Ganze auf die Spitze getrieben, in dem der Besitz aller fünf Farben sogar ein vorzeitiges Rundenende herbeiführt. Die Regeln sind simpel: Der Kartensatz enthält fünf Kartenfarben in den Werten 1 bis 12, die den Zauberdomänen der Druiden entsprechen. Ergänzt werden die 60 Karten durch fünf Sonderkarten. Einmal die Erdenmutter Gaia, die den Startspieler bestimmt. Außerdem sind noch zwei Misteln und Sicheln im Spiel, mit denen die Spieler sich der Bedienpflicht entziehen können, wobei die Sichel-Karten zusätzlich den Gewinner des Stichs noch etwas ärgern.
Reihum wird ein klassisches Stichspiel gespielt, wobei nur in Vollbesetzung zu fünft alle Karten im Spiel sind. Die angespielte Kartenfarbe muss bedient werden. Wer das nicht kann, wirft eine beliebige Farbe ab. Die höchste Karte der ausgespielten Farbe gewinnt den Stich. Danach werden alle Farben sortiert, wobei stets der niedrigste Wert nach oben kommt. Da die obersten Kartenwerte addiert die Rundenpunkte ergeben, versucht jeder natürlich im Laufe des Spiels diese Werte zu verbessern. Trotzdem bleibt es gefährlich, zu hohe Werte zurückzuhalten, denn gegen Ende der Runde muss oft nicht mehr bedient werden und die Gegenspieler verschenken gerne zusätzliche Kartenfarben, besonders dann, wenn vorher schon drei oder vier Farben in der eigenen Auslage waren. Der Reiz, dadurch die Runde zu beenden und den Gegner mit drei Minuspunkten zu bestrafen, ist hoch. Erst nach fünf Stichrunden wird endgültig Bilanz gezogen und der „An dòigh“, der Weise, bestimmt, der sich am besten durch die Runden lavieren konnte.
DRUIDS ist ein knallhartes Ärgerspiel, bei dem nicht nur das Herauskicken eines Mitspielers Schadenfreude aufkommen lässt. Die Emotionen gehen auch hoch, wenn eine 12er-Karte plötzlich nur noch einen Punkt wert ist. Vom Spielspaß her tendiere ich dazu, DRUIDS auch morgen Abend wieder spielen zu wollen. Die doch zu auffällige Nähe zu UGO! lassen dann aber eine weitere Partie erst nächste Woche wieder zu.
Wertung: Nächste Woche wieder
Titel: DRUIDS
Autoren: Wolfgang Lehmann und Günter Burkhardt
Verlag: Amigo
Alter: ab 10 Jahren
Spielerzahl: 3 - 5 Spieler
Spielzeit: ca. 30 Min.
Preis: ca. 8 Euro
Spiel 65/2017
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Aufgenommen: Dez 10, 09:29