
Oliver Igelhaut erfüllt sich eigene Wünsche. Immer dann, wenn die Ideen nur so sprudeln, schafft er dafür einen eigenen Verlag. Ende der 90er Jahre war er der "Glücksritter" und brachte wunderbare Spiele in kleinen Holzschubern heraus. Da hat er mit echten Nudeln experimentiert (RIGATONI INTRIGANTI) oder FLOWER POWER wieder aufleben lassen.
Schon damals waren neben eher experimentellen Ideen auch besondere Kartenspiele in seinem Programm dabei, wie zum Beispiel Igelhauts Ausflug in die GALAXIS mit einem ganz besonderen Bietmechanismus.
In der Zwischenzeit hat der Autor aus Cadolzburg in der Nähe von Nürnberg einige Spiele bei anderen Verlagen veröffentlicht. Am erfolgreichsten war er mit KRAKENALARM (Kosmos), das 2010 zum „Kinderspiel des Jahres“ nominiert war. 2015 gibt es nun nicht mehr Spiele vom "Glücksritter", sondern Igel-Spiele von Igelhaut.
Keine Angst, stachelig geht es nicht zu bei seinen Spielideen, er spielt vielmehr mit unseren Wahrnehmungsmöglichkeiten. Die WUNSCHMASCHINE folgt dabei dem aktuellen Trend von raffinierten Deduktionsspielen (DIE UNÜBLICHEN VERDÄCHTIGEN, CODENAMES, MYSTERIUM, MAFIA DE CUBA usw.). Igelhaut arbeitet allerdings weniger mit verbalen und assoziativen Mitteln, sondern bemüht die reine Logik. Einfach? Nun ja, da alles ganz schnell gehen muss und der Konkurrenzdruck groß ist, sind auch seine Aufgaben ganz schön vertrackt.
Seine WUNSCHMASCHINE spuckt neun traumhafte Wünsche aus, da ist die Reise auf die Malediven ebenso dabei wie die große Liebe und der überdimensionale Achtkaräter. Wer die Maschine besitzt, sucht sich einen Traumwunsch aus, alle anderen agieren als Agenten und versuchen, so schnell wie möglich diesen Wunsch zu entschlüsseln. Die entsprechende Karte wird vorher geheim aus einem Stapel mit 33 Wunschkarten herausgesucht und verdeckt und für alle erreichbar auf den Tisch gelegt. Jeder Wunsch ist insgesamt dreimal im Kartenstapel versteckt, außerdem tauchen die Wünsche je zweimal in Dreierkombinationen auf einer Karte auf. Der Wünschende deckt dann recht zügig immer wieder Viererreihen dieser Karten auf und liefert passende Informationen: „Da ist mein Wunsch dabei! Da ist er nicht dabei!“
Wer diese Hinweise am schnellsten über Übereinstimmungen und Ausschlussverfahren verarbeiten kann, wird dann irgendwann auf die geheime Wunschkarte schlagen und den Wunsch nennen. Liegt er richtig, bekommt er einen Wunschtaler. Stimmt sein Tipp nicht, muss er einen Taler an den Bedürftigsten abgeben. Hat er noch keinen erhalten, bekommen alle anderen einen. Das Spiel endet, sobald ein Spieler fünf Taler gewinnen konnte.
Wem das zu einfach ist, der kann mit der Links-Rechts-Variante eine zusätzliche Anforderung ins Spiel bringen. Je nach Anzahl des ausliegenden geheimen Wunsches wird dann nämlich mit der linken (ungerade Zahl) oder rechten Hand (gerade Zahl) auf eine Spezialkarte geschlagen. Berechnet werden dabei nur die ersten drei Reihen. Spätestens jetzt kommt auch der ruhigste Zeitgenosse durcheinander. Fehlerfrei in dem Spiel zu bleiben, ist unheimlich schwer.
Igelhauts Idee wirkt wie ein echter Staupe, der bekannt für viele pfiffige Spiele ist, in denen Schnelligkeit und genaue Beobachtung eine Rolle spielen (SPEED, IKARUS, MERLIN usw.). Das ist als ausdrückliches Lob gemeint, denn die WUNSCHMASCHINE kann mit den Klassikern von Staupe gut mithalten.
Intellektuell fordert er seine Spieler ganz schön heraus. Im Ausschlussverfahren neun Wünsche immer im Blick zu behalten, ist schwer. Bei den Übereinstimmungen ist es auch nicht ganz einfach, da es oft mehrere gibt. Die Geschwindigkeit der Entschlüsselung hängt natürlich von der Kartenfolge ab. Wer mit zwei Reihen starten muss, in denen sein Wunsch nicht auftaucht, macht es den Agenten leichter. Bei ganz glücklicher Konstellation kann dann schon ein korrekter Tipp abgegeben werden. Trotzdem sorgt der Konkurrenzdruck immer wieder für Fehler. Das ist auch gut so, denn die Spieler, die nicht so schnell sind, bekommen durch den Armenbonus dann immer noch eine Chance.
In Oliver Igelhauts persönlicher WUNSCHMASCHINE hätte wahrscheinlich auch noch "erfolgreicher Kleinverlag" gestanden. Den Wunsch hat er sich nun erneut erfüllt. Der Start ist vielversprechend! Auch das zweite Spiel MEIN SCHATZ erweist sich als Memo-Kleinod mit viel Pfiff und für den Herbst 2016 plant er mit HI FISCH schon seine nächste Veröffentlichung.
Wertung: Gerne morgen wieder
Titel: WUNSCHMASCHINE
Autor; Oliver Igelhaut
Verlag: Igel-Spiele
Spielerzahl: 3 – 6 Spieler
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Preis: ca. 12 Euro
Was für ein Erfolg für den Kleinverleger Oliver Igelhaut! Da startet er 2015 in Essen mit dem Verlag Igel- Spiele ganz neu mit nur zwei kleinen Spielen und schon landet wenige Monate später eins davon auf der Empfehlungsl
Aufgenommen: Jun 06, 12:24
Oliver Igelhauts WUNSCHMASCHINE scheint für ihn persönlich gut zu funktionieren. Im Herbst 2015 startete der Kleinverleger mit nur zwei Spielen, eines davon war das raffinierte Deduktionsspiel zum Wünscheerfüllen, das zweite Sp
Aufgenommen: Dez 25, 12:02