
Arg konstruiert
Nicht der Kommissar ermittelt, sondern sein alter Jugendfreund. Da ist einmal Flemming Torp, der einen Mord an einer Putzfrau in einer Werbeagentur aufzuklären hat, und dann ist da noch sein Freund Dan Sommerdahl, eigentlich Kreativchef in dieser Agentur, dank Burnout aber mit freien Kapazitäten, die er für anstehende Ermittlungen nutzt.
Diese Grundstruktur ergibt ein nicht immer glaubwürdiges Ermittlerduo, das oft bemüht konstruiert arbeitet. Mögen die Figuren auch sympathisch sein, mag der Fall in seiner Entwicklung durchaus Tiefgang besitzen, der Grundansatz überzeugt mich nicht. Reizvoll ist noch der eingeschobene Perspektivenwechsel, der die Tätersicht dem Leser vorführt, ohne dabei zu viel zu verraten. Trotzdem ist der Ausgang absehbar und nicht zu überraschend.
Diese erste deutsche Übersetzung der in Dänemark erfolgreichen Reihe um Dan Sommerdahl hat mich noch nicht recht überzeugt. Ich hoffe, dass Anna Grue Sommerdahl in den Folgeromanen ein eindeutigeres Ermittlerprofil zuzuweisen versteht.
Wertung: **
Titel:Die guten Frauen von Christianssund
Autorin: Anna Grue
Verlag: Atrium
Seiten: 416
Preis: 19,95