
Der 54jährige Mark Roberts ist bisher in Deutschland nur durch seinen Romanerstling „Der Herodes-Killer“ aufgefallen. Schon 2013 kennzeichnete sein Werk, eine ausgesprochene Brutalität, deren Begleiterscheinungen recht okkult waren.
Das beschreibt auch sein neuestes Werk „Totenprediger“ recht gut. Spielte die Mordserie des ersten Thrillers noch in London, zieht es ihn jetzt in seine Geburtsstadt Liverpool. DCI Eve Clay hat es gleich zu Beginn mit der äußersten brutalen Auslöschung einer ganzen Familie zu tun. Schnell wird klar, dass der mysteriöse Adrian White, den Clay vor sieben Jahren hinter Gitter gebracht hat und der als psychopathischer Mörder in einer Nervenklinik einsitzt, mit diesen Massenmorden zu tun haben muss.
Fast visionär kündigt er weitere Morde an, trotz Isolation scheint er alle Fäden in der Hand zu halten und auch Macht über Eve Clay zu besitzen, deren unklare Vergangenheit irgendwie mit den Morden in Verbindung zu stehen scheint. Immer wieder ist von einer mystischen roten Wolke die Rede, die das kommende Unheil andeutet. Und tatsächlich, das Morden geht brutal weiter und es dauert bis Clay Geheimcodes entschlüsselt und ihre Rolle in dem Ganzen einordnen kann.
Hier fließt viel Blut, der wabernde Untergrund ist mir aber viel zu esoterisch angehaucht. Etwas vom „Schweigen der Lämmer“, im Hintergrund „Rosemaries Baby“, aber Ira Levin und Thomas Harris spielen in einer anderen Liga, da ist der Weg für Roberts noch weit.
Wertung: ***
Titel: Totenprediger
Verlag: Bastei Lübbe
Autor: Mark Roberts
Seiten: 365 Seiten
Preis: 12,99 Euro