Mittwoch, 15. Dezember 2021
WAU WAU
Es war einmal
Rückblick auf Rezensionen zwischen 1990 und 2010
WAU WAU - das Buchstabenspiel
Thomas FITZTHUM, 50-jähriger Allrounder aus dem fränkischen Ansbach, bezeichnet sich selbst als Landart Künstler, ist Musiker, Kabarettist, Cartoonist und seit zwei Jahren auch Spieleerfinder. FITZTHUM versteht es, auf sich aufmerksam zu machen, mit einer Art Paukenschlag ist er ins Guinness Buch der Rekorde gekommen: April letzten Jahres hat er den akustischen Rekord an Schlaginstrumenten mit 113,5 Dezibel gebrochen. Nun bellt er, um in der Spieleszene wahrgenommen zu werden: Mit WAU WAU tritt er auf ROMMÉ-Basis in Konkurrenz zu SCRABBLE und Co.
Sein preiswertes Buchstabenspiel kommt in einer Metallschachtel daher, in der ein Zählblock, ein Stift und über 100 große Buchstabenkarten verpackt sind, von denen jeder der bis zu acht Spieler fünf auf die Hand erhält, der Rest wird in ROMMÉ-Manier - Zugstapel mit einer aufgedeckten Karte - bereitgehalten. Das Spielziel ist simpel, der Weg zum Ziel durchaus variantenreich. Es gilt als erster seine Karten loszuwerden. Das klappt einmal dadurch, dass man mit den Handkarten ein Wort bildet, das dann offen ausgelegt wird. Auf die ausliegende offene Karte neben dem Zugstapel können passend, steigend oder fallend, Buchstabenkarten in der Reihenfolge des Alphabets gelegt werden. Die dort ausliegende Karte darf auch aufgenommen werden, um mit ihr ein Wort zu bilden. Ebenso können schon ausliegende Worte verlängert werden, so wird aus dem „Hund“ vielleicht noch „Schund“. Wer nichts machen kann, muss eine Karte nachziehen. Er hat auch die Möglichkeit, ausliegende Worte umzulegen, so kann „Schund“ und „All“ zu „Schall“ und „und“ werden. Wer absehbar fertig wird, kündigt das mit einem überzeugenden „Wau“ an und schließt das mit dem Spieltitel ab. Wer das vergisst, muss eine Karte nachziehen. Es gewinnt der Spieler, der beim Ab- und Anlegen die meisten Punkte ergattert hat. Gewertet wird ganz einfach: Alle Vokale bringen einen Punkt, die Umlaute und die meisten Konsonanten zwei und die schweren Buchstaben XYZ drei Punkte. Diese werden sofort bei der Ablage notiert. Für schon ausliegende Worte kann doppelt kassiert werden, wenn die Zahl der angelegten Buchstaben, die der ausliegenden übertrifft, sonst zählen nur die gelegten Karten. Buchstaben, welche die Spieler am Ende noch auf der Hand halten, werden in Abzug gebracht.
Auch wenn Erwachsenenrunden über das alberne „Wau“ stöhnen, das Wortspiel des Ansbacher Autors hat seinen Reiz. Fitzthums Variationen klassische Motive kommt gerade bei älteren Spielern gut an, je mehr dabei mitspielen, umso besser läuft das Spiel. Für Vor- und Grundschulkinder gibt es einfache Varianten wie das ABC MEMORY, für das der Autor sich aus rechtlichen Gründen schnell einen anderen Namen ausdenken sollte. Seine Karten sind so angelegt, dass sie einen dreifachen Buchstabensatz enthalten, die auf MEMO-Basis ausgelegt werden. Spielziel für die Kinder ist es, vorwärts oder rückwärts als erster ein fertiges Alphabet vor sich liegen zu haben. Zu zweit ließen sich aber auch einfach nur Buchstabenpaare finden. Fitzthums Grundidee lässt unendlich viele Variationen zu. Auf seiner Homepage verweist der Autor auf POKER, ROULETTE, PUZZLE, SCHAFKOPF, BLACK JACK etc. Wow!
Titel: WAU WAU
Verlag: Gartenverlag Ansbach
Autor: Thomas Fitzthum
Graphik: Thomas Fitzthum
Spieleranzahl: 2 - 8
Alter: ab 7 Jahren
Dauer: ca. 30 - 45 Min.
Preis: ca. 20 Euro
Spiel 09/2009 R 223/2021 Rezension erschien 2009 unter www.spiel-und-autor.de
Wertung Spielreiz damals 5 von 10 Sternen,
das entspricht: Nächste Woche wieder
Zum Spiel und zum Autoren
Der 63jährige Ansbacher Land-Art-Künstler, Musiker und Autor Thomas Fitzthum ist ein kreatives Multitalent. WAU WAU, das er im von ihm gegründeten Gartenverlag ab 2008 vertrieb, blieb aber sein einziges Spiel.
Seit 2011 wird das Spiel von der Diakonie Neuendettelsau hergestellt und vertrieben, bereits seit 2009 unterstützen Studierende der Hochschule Ansbach das Spiel.
2008 wurde Fitzthums Spiel vom Studienkreis "spielen und lernen" in der Fachzeitschrift "Lernen mit Spielen" zu den 10 besten Lernspielen für Kinder ab 6 Jahren gewählt.
Auf BGG gibt es keine Wertungen zu dem Spiel.
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